„Entschleunigung“: Was haben AdWords & Co. mit Altersheim-Lotto gemeinsam?

Auch dieses Jahr hatte ich die Ehre und die Freude, an der legendären Lotto-Veranstaltung im Altersheim Oberstrass Zürich als selbsternannte Lotto-Fee mitzuwirken. Für mich hiess das: Mich von AdWords & Co. einen Nachmittag lang zu verabschieden und mich einer noch viel „heikleren“ Aufgabe zu widmen: Dem Ziehen der „richtigen“ Lottozahlen!

Diese Tradition wird vom geschätzten Branchenkollegen Markus (Jägi) Gabriel der Firma Angelink seit über 10 Jahren hochgehalten. Die Idee: Anstatt unseren Kunden Geschenke zu kaufen, statten wir den guten Seelen im Altersheim alljährlich einen Besuch ab und spendieren die Gaben, Kaffee und Kuchen.

Mein ganz persönliches Lieblings-Keyword, das mich während diesen paar Stunden gedanklich begleitet hat, war: E.N.T.S.C.H.L.E.U.N.I.G.U.N.G… – hat das irgend etwas mit AdWords & Co. gemeinsam?

Was haben AdWords & Co. mit Entschleunigung gemeinsam?

Die Antwort lautet ganz einfach: Nichts. Eigentlich rein gar nichts. Das ganze Jahr über geht es bei und mit ADwords & Co. überwiegend darum, Beschleunigung herzustellen, möglichst schnell, möglichst viel zu leisten, dabei immer den Überblick zu behalten, Schnelligkeit sowohl im Denken als auch im Handeln an den Tag zu legen – und mit Ideenreichtum und werberischem Geschick, Aufmerksamkeit zu erregen.

Während der ADvents-Zeit hingegen geht es um das pure Gegenteil: Besinnlichkeit, Dankbarkeit, Genügsamkeit, mehr Bewusstsein und Achtsamkeit im Tun und im Handeln, aufrichtiges und gegenseitiges Zuhören, ein herzliches Lächeln schenken und ebenso mit einem Lächeln beschenkt zu werden – Kurz: Um Entschleunigung. Und an kaum einem anderen Ort als im Altersheim lässt sich dieser Moment der Entschleunigung besser erleben.

Man hört Dinge wie „Wissen Sie junge Frau – Ich habe zwar kein Glück im Spiel, dafür aber in der Liebe! – Aber sagen Sie das hier ja niemandem!“ – gefolgt von einem kichernden Augenzwinkern.

Und ich, die „junge Frau“, sage dann beim Ziehen der Lottozahlen auch mal so unüberlegtes Zeug wie „… Wer dem Alter der folgenden, grossartigen Zahl von 89 entspricht, soll doch bitte die Hand heben!“ – Aus den hinteren Reihen hört man dann gerne auch mal Rückmeldungen wie: „Pha! So jung ist doch hier niemand mehr!“. Tja. Das schafft in der Tat Bewusstsein.

Auch bei einem musikalischen Einschub, an welchem ich mich ungeübt nach gefühlt 10 Jahren mal wieder ganz spontan ans Klavier gesetzt habe, um Jägi’s professionelles „Schnurre-Gige“-Ständli zu begleiten, wurde mir klar: Es geht zum Glück nicht immer um Perfektion und es geht auch nicht um Performance – sondern einzig und alleine um die Freude am Tun und darum, Freude zu schenken, zu empfangen und zu empfinden.

In diesem Sinne:   

Ganz bewusst, rational überlegt aber von Herzen gesprochen und auch so empfunden:

Ich wünsche euch da draussen – nicht nur, aber gerade zur Weihnachtszeit – einen Moment der Entschleunigung. Bleibt mal stehen. Atmet durch. Geniesst, empfindet und (er-)lebt bewusst und dankbar – sowohl euch selbst als auch euer Gegenüber.

Happy ADvent.

Organisation des Altersheim-Lotto und Clip „Lotto im Altersheim 2017“ von Markus (Jägi) Gabriel/Angelink: Vielen Dank!

Tags:, , , ,

Hi!
Loading...